Energiesparendes Bauen und Sanieren ist ein wichtiger Schlüssel für die Verminderung des Energieverbrauchs in Gebäuden. Überdies leistet es einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Seit Anfang 2015 gibt es für die energiesparende Wohnraummodernisierung beim KfW-Gebäudesanierungsprogramm sowie für die Vor-Ort-Energieberatung höhere Förderzuschüsse. Zudem hebt die KfW ab August 2015 die Förderhöchstbeträge bei ihren Gebäudeenergieeffizienzprogrammen an.
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstützen und beraten Haus- und Wohnungseigentümer in finanziellen Fragen auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz. Die deutschen Privathaushalte zahlten in 2013 ungefähr 53,7 Milliarden Euro für Heizung, Warmwasser, Klimatisierung und Beleuchtung (Gebäudereport 2015, Deutsche Energie-Agentur). Aufgrund der in den vergangenen Jahren erheblich gestiegenen Energiepreise gaben die privaten Haushalte dafür fast 10 Milliarden Euro mehr als noch in 2003 aus.
Der Energieverbrauch in Gebäuden macht insgesamt knapp 40 Prozent des Gesamtverbrauchs in Deutschland aus. Zwei Drittel des Verbrauchs entfallen dabei auf Wohngebäude. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 19 Millionen Wohngebäude mit ungefähr 40 Millionen Wohneinheiten. Ein erheblicher Anteil davon ist energetisch sanierungsbedürftig. Ein wesentlicher Grund dafür: Fast drei Viertel des Gebäudebestands wurde vor 1977 und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet. Insbesondere bei diesen Bauten bietet sich großes Energieeinsparpotenzial.
Größtes Einsparpotenzial beim Heizen
Das Beheizen von Räumen und Wasser sorgt bei privaten Haushalten für den mit Abstand höchsten Energieverbrauch. 85 Prozent des Energiebedarfs entfallen auf Heizen und Co. Undichte Fenster und Türen, eine unzureichend gedämmte Gebäudehülle sowie veraltete Heizungssysteme sorgen oft für hohe Energieverluste. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie geht deutschlandweit von über 15 Millionen technisch und energetisch veralteten Heizungsanlagen aus.
Durch die Umstellung auf moderne, energieeffiziente Heizungssysteme einschließlich Warmwasserbereitung, durch wärmeisolierende Fenster und Türen sowie durch Wärmedämmung der Außenwände, Keller- und Geschossdecken lässt sich der Energieverbrauch beträchtlich verringern. Die Einbindung erneuerbarer Energien in das Heizsystem kann zudem den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid weiter verringern. Längst ist dies auch beim Immobilienerwerb oder -verkauf relevant. So spielt die Höhe der zu erwartenden Heizkosten als „zweite Miete“ mittlerweile bei der Auswahl von Wohnraum eine wichtige Rolle.
Energetische Gebäudesanierung erhöht den Wohnkomfort und steigert den Gebäudewert. Dies verbessert die Verkaufschancen und auch die Vermietbarkeit einer Immobilie. Maßnahmen zur energetischen Sanierung bieten sich vor allem an, wenn ohnehin bauliche Instandsetzungs- oder Modernisierungsarbeiten geplant sind. Dabei empfiehlt es sich, bereits frühzeitig einen Energieberater in die Planungen einzubinden. Dieser kann energetische Schwachstellen identifizieren und konkrete Vorschläge für die Verbesserung des Energiestandards des Gebäudes entwickeln.
Eine erste Orientierung hinsichtlich der energetischen Qualität eines Gebäudes bietet der Online-Sanierungskonfigurator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: www.sanierungskonfigurator.de