Leipzig. Am 23. Juni 2020 tagte die Vertreterversammlung der Leipziger Volksbank, welche die Rechte der Genossenschaftsmitglieder wahrnimmt, unter strengen Hygieneauflagen im Kulturhaus Böhlen. Aufsichtsrat und Vorstand erstatteten Bericht über ihre Tätigkeit bzw. das zurückliegende Geschäftsjahr 2019.
Kräftiges Wachstum
Leipziger Volksbank legt Jahresabschluss 2019 vor
Dieses war von einem kräftigen Wachstum geprägt: Die Bilanzsumme betrug zum Jahresende bereits 1,145 Mrd. €, nachdem die Milliardenschwelle erst 2017 überschritten worden war. Die Kundeneinlagen und das Kreditgeschäft verzeichneten Zuwächse um 7,6 % bzw. 7,8 % gegenüber dem Vorjahr. Der anhaltende Aufwärtstrend der vergangenen Jahre spiegelt das feste Vertrauen der Kunden und Mitglieder in ihre Genossenschaftsbank wider.
Im Bericht des Vorstandes wurde außerdem deutlich, dass die Leipziger Volksbank 2019 ihre Kosten fest im Griff behalten hat. Bei stabilem Mitteleinsatz gelang es, die Zins- und Provisionsergebnisse deutlich auszubauen. In Summe konnte sie aus der normalen Geschäftstätigkeit ein positives Ergebnis von mehr als 14 Mio. € verbuchen - ein stattliches Plus von 6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Aus diesem Ergebnis kann nach Abzug von Steuern das Eigenkapital um mehr als 10 Mio. € gestärkt werden. Daran gemessen, war 2019 das vorerst erfolgreichste Geschäftsjahr in der 164-jährigen Geschichte des Institutes. Aufsichtsrat und Vorstand wurden einstimmig von den Vertretern entlastet, der Jahresabschluss festgestellt.
„Im nächsten Kapitel dieser Erfolgsgeschichte wird die Corona-Krise leider eine Hauptrolle spielen“, informierte Vorstand Andreas Woda die anwesenden 81 Vertreter über die Herausforderungen, welche die Pandemie im ersten Halbjahr dieses Jahres geschaffen hat. Zwar rechnen die Genossen auch für 2020 mit einem Jahresüberschuss, jedoch ist derzeit nicht abzuschätzen, wie stark die Auswirkungen der Pandemie sein werden.
Auf Vorschlag des Aufsichtsrates und des Vorstandes hat die Vertreterversammlung beschlossen, der Erwartung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu folgen und zum aktuellen Zeitpunkt keine Dividende auszuschütten. Mit Blick auf das vorliegende Rekordergebnis des Jahres 2019 begründete Vorstand Christoph Kothe den Schritt als Vorsichtsmaßnahme: „Wichtiger als der Erfolg, der hinter uns liegt, ist die Vorsorge für das, was vor uns liegt.“ Die ursprünglich mit 1,50 % eingeplante Dividende wird nun als Gewinnvortrag in das Jahr 2020 vorgetragen. Dies, so Kothe, gibt der nächsten ordentlichen Vertreterversammlung die Möglichkeit, erneut über die Verwendung zu entscheiden.
Für sieben Mitglieder des Aufsichtsrates endete die Amtszeit, welche laut Satzung drei Jahre dauert. Sie stellten sich für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und wurden von den Vertretern erneut in das Kontrollgremium gewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende, Jürgen Balthasar, und die Aufsichtsratsmitglieder Gottfried Fleischer, Frank Gerhardt, Jens Laser, Ingo Schöne, Falk Schubert und Henrik Simon setzen daher ihre Arbeit fort.
Teil der Tagesordnung waren auch Satzungsänderungen, über welche die Vertreterversammlung zu beraten und abzustimmen hatte. „Unser Statut lebt“, sagte Vorstand Thomas Auerswald, „und muss von Zeit zu Zeit an neue Rahmenbedingungen, welche beispielsweise die Demografie oder die Digitalisierung mit sich bringen, angepasst werden.“
Genossenschaft vor Ort - Förderbilanz
Als regionale Genossenschaft ist sich die Leipziger Volksbank ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Im Jahr 2019 hat die Genossenschaft
- 217 Menschen der Region beschäftigt und Entwicklungsperspektiven geboten,
- davon 16 Auszubildende auf ihre Karriere vorbereitet,
- 1,9 Mio. EUR vor Ort an Gewerbe- und Grundsteuern bezahlt
- und wurde von Mittelstand und privaten Bauherren mit einem Kreditvolumen in Gesamthöhe 494 Mio. EUR in Anspruch genommen.