Traurig, aber nicht zu ändern: auch in diesem Jahr findet die Leipziger Buchmesse nicht statt. Damit fällt auch die Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ ins Wasser. Aber es gibt einen Lichtblick. Unabhängige Verlage haben angekündigt, vom 18. bis 20. März zumindest ein "Buchmesse Pop Up" durchzuführen – also ein einmaliges kleineres Lesefest als Ersatz. Zusammen mit dem Aufbau-Verlag, welcher zu den Mitorganisatoren gehört, haben wir drei Buch-Empfehlungen für Sie sowie Tickets für drei Autoren-Lesungen, die nach heutigem Stand durchgeführt werden.
Entdeckungen beim Aufbau-Verlag
Der Leipziger Kabarettist und Autor Bernd-Lutz Lange gehört zu diesen Empfehlungen. Sein jüngstes Werk heißt "Freie Spitzen". Es nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte des Ostblocks, die in der UdSSR beginnt und in der DDR endet. Der politische Witz in diesem System und dieser Zeit steht dabei im Mittelpunkt. Während sich Ältere an viele Beispiele erinnern mögen, werden die Pointen (nicht nur für Wend- und Nachwendekinder, auch für Außenstehende) in den geschichtlichen Kontext eingeordnet und wirken schließlich auf jedermann erheiternd.
Bernd-Lutz Lange liest am 19. März 2022 in der Kuppel der Leipziger Volkszeitung. Wir haben 3 x 2 Karten für unsere Newsletter-Abonnenten reserviert und verlosen sie.
Freie Spitzen
Politische Witze und Erinnerungen aus den Jahren des Ostblocks
Ein Streifzug durch die vielfältige Landschaft des politischen Witzes im gesamten Ostblock vom Kriegsende bis zum Mauerfall. Von Leipzig bis Moskau, von Krakau bis Bukarest: Politische Witze sind allgegenwärtig in den Jahrzehnten des Kalten Kriegs, sie persiflieren und nehmen eine wenig beeinflussbare Realität auf die Schippe. Die Machthaber fürchten Opposition und offene Kritik der Öffentlichkeit, sie fürchten das Gelächter als subversive, anarchische Kraft.
»Die politischen Witze im Ostblock haben den Boden für Veränderung mit gelockert und letztlich ihren Beitrag zum Sturz des Systems geleistet.« Bernd-Lutz Lange
Bernd-Lutz Lange verwebt in seinen Texten die politischen Witze dieser Jahre mit der Beschreibung der herrschenden Zustände in jenen Ländern, mit anekdotischen Streiflichtern und seinen persönlichen Reiseerlebnissen.
Mit Illustrationen von Egbert Herfurth.
Christine von Brühl ist unsere 2. Entdeckung. Sie erzählt in "Schwäne in Weiß und Gold" die Geschichte ihrer Familie, die zugleich ein Stück sächsischer Geschichte ist. In unserer Landeshauptstadt Dresden geht die Namensgebung der jedem Sachsen bekannten Brühlschen Terrassen auf sie zurück (nicht jedoch die des Brühls in Leipzig). In Weiß und Gold gehalten ist ein Meißner Porzellanservice, welches die Brühls seit Jahrhunderten begleitet. Ein Teller aus dem Schwanenservice des Grafen Heinrich von Brühl befindet sich im Besitz des Leipziger GRASSI Museums für Angewandte Kunst. Er ist Teil der Sonderausstellung "Fragile Pracht", welche noch bis zum 09.10.2022 gezeigt wird.
Im Rahmen dieser Ausstellung liest Christine von Brühl am 20. März 2022 aus ihrem Buch. Wir haben 3 x 2 Karten für unsere Newsletter-Abonnenten reserviert. Diese verlosen wir zusammen mit 3 x 2 Eintrittskarten für das GRASSI-Museum.
Schwäne in Weiß und Gold
Geschichte einer Familie
Aufstieg und Fall – und Neuanfang: die Geschichte der Familie von Brühl und ihres Schwanenporzellans
Christine von Brühl, Nachfahrin des Politikers Heinrich von Brühl (1700–1763), erzählt vom wechselvollen Schicksal ihrer Familie. Am Beginn stehen Heinrichs märchenhafte Karriere am Dresdner Hof und sein beispielloser Niedergang. Die Geschichte ist dabei aufs engste mit dem Brühlschen Schwanenservice verbunden. Es stammt aus der Manufaktur Meissen und war das erste Porzellan von derart gestalterischer Pracht. Seine Fragilität ist von höchster Symbolkraft: Nach Kriegen und Flucht sind heute von ursprünglich 2000 wertvollen Exponaten nur noch wenige hundert erhalten. Dank Frieden und Mauerfall ist der Familie die Übertragung ihrer tradierten Werte in zeitgemäße Formen gelungen.
»Die Geschichte des Meissener Schwanenservice zeigt, wie meine Familie dank der Wiedervereinigung ihren Frieden mit der Vergangenheit machen konnte.« Christine von Brühl
Eine weitere persönliche Geschichte liefert André Herzberg ab. Er ist Gründungsmitglied und Frontmann der Rock-Band Pankow, die inzwischen ihr 40-jähriges Jubiläum hinter sich hat. Das heißt, sie hat immerhin auch neun Jahre DDR überstanden - eine Zeit, die vom Spagat zwischen Popularität und staatlich verordneten Grenzen geprägt war. Aber auch die Nachwendezeit hielt für Ostbands ihre Herausforderungen bereit. Mit „Keine Stars“ gewährt Herzberg sehr persönliche Einblicke in sein Leben und seine Band.
André Herzberg liest am 19. März 2022 im Anker Leipzig. Wir haben 3 x 2 Karten für unsere Newsletter-Abonnenten reserviert und verlosen sie.
Keine Stars
Mein Leben mit PANKOW
Vierzig Jahre PANKOW: Die Geschichte der Band persönlich erzählt von André Herzberg
Die Rockband PANKOW feiert 2021 ihr 40-jähriges Jubiläum. André Herzberg, Gründungsmitglied und Frontmann, hat seine ganz persönlichen Erinnerungen an die Zeit mit der Band festgehalten: Durch den an den Rolling Stones und New Wave orientierten Sound und die provokanten Texte von seinem Bruder, Wolfgang Herzberg, forderte PANKOW die Kulturpolitiker der DDR permanent heraus. Die vielen Verbote und Behinderungen setzten der Band heftig zu. Es kam zu radikalen Brüchen und Zerwürfnissen. Doch PANKOW hat nicht aufgegeben, die Nachwendezeit überstanden und alte und neue Fans versammelt. André Herzbergs Buch handelt von der ungebrochenen Leidenschaft für Musik, von Freundschaft und Verrat, Abschied und Neubeginn.
Ein Muss für alle Fans und ein fulminantes Panorama ostdeutscher Kulturgeschichte - mit großartigen Fotos!
Dieser Beitrag stammt aus unserem Newsletter Februar 2022. Hier können Sie sich für unseren Newsletter anmelden.